
Mit MES „IT-Produktionsgedächtnis“ in Richtung Industrie 4.0
Der Aufbau eines nachhaltigen „IT-Produktionsgedächtnisses“ durch die MES-Implementierung aus Maschinen- und Betriebsdatenerfassung sorgt bei der Tillmann Profil GmbH für mehr Transparenz und besseres Produktionscontrolling.
Im zweiten Anlauf würde es ganz sicher klappen, sonst wäre das Thema MES auf Jahre vom Tisch und man würde weiterhin so arbeiten wie in den 70igern. Schon einmal hatte Tillmann versucht, eine MDE-/BDE-Lösung zu implementieren. Der erste Versuch scheiterte, weil das System die Mitarbeiter überforderte. Daher notierten die Mitarbeiter der Tillmann Profil GmbH bis zum zweiten Anlauf im Jahr 2010 sämtliche Betriebsdaten mit der Hand auf vorgedruckten Formularen. Das Projektteam stand unter enormem Druck, ein funktionierendes MES aufzusetzen, das auch seitens der Belegschaft angenommen und produktiv genutzt wird. Die Tillmann Profil GmbH aus Sundern im Hochsauerland beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und stellt Profile aus Stahl her, und zwar in Materialstärken von 0,3 mm bis 7 mm. Ein großer Teil ihrer Kunden kommt aus der Automobilindustrie und dem Fahrzeugbau.
„Amazonifikation“ – Herausforderung hohe Liefertermintreue
Durch ihre hohe Fertigungsbreite und -tiefe ist die Tillmann Profil GmbH gut aufgestellt, um die unterschiedlichen Anforderungen ihres heterogenen Kundenkreises zu erfüllen. Zu diesen Anforderungen gehört besonders die Liefertermintreue, wie Fertigungsplaner Denis Magné betont: „Früher konnten Kunden mit einem 8 Wochen Liefertermin leben. Im privaten Umfeld werden Kunden jedoch von Amazon & Co. mit Overnight-Lieferterminen konditioniert. Diese „Heute bestellt – Morgen geliefert“ Philosophie schlägt sich heute bis in unsere Branche durch. Wir sind permanent unter Druck, besonders was die Liefertermine betrifft.“ Der erste Versuch, einen besseren Einblick in die Fertigungsrealität zu erhalten, mutet archaisch an, wurde und wird jedoch noch in vielen Betrieben so praktiziert: Mitarbeiter hielten den aktuellen Stand der Maschinen auf vorgedruckten Papierformularen fest – die Folgen: ein immenser Personalaufwand sowie ein großer Zeitverzug.

die Erfassung aller Maschinen- und Betriebsdaten mit der
PROXIA MDE/BDE-Software ein „IT-Produktionsgedächtnis“ auf.
BDE Bedienoberfläche – klar, einfach und strukturiert!
Neben der Maschinendatenerfassung (MDE) ging es im neuen Projekt vor allem um die Erfassung von Betriebsdaten und Personalzeiten. Hier ist eine aktive Dateneingabe durch die Mitarbeiter gefragt, die Software-Bedienoberfläche muss so anwenderfreundlich wie möglich gestaltet sein. Bei der erneuten Ausschreibung erhielt die PROXIA Software AG den Zuschlag, v. a. weil die Oberfläche ihrer MDE- und BDE-Module so einfach und flexibel gestaltet war, wie bei der Bedienung eines Smartphones. Die enorme Konfigurations-Flexibilität sowie der modulare, erweiterbare Aufbau der PROXIA Software-Module waren weitere Faktoren, die für PROXIA als neues System sprachen. Das Einführungskonzept hatte Erfolg: Nach einer kurzen Test- und Optimierungsphase mit den Key-Usern bei Tillmann wurde das PROXIA MDE/BDE-System in einem Einführungs-Workshop der Belegschaft präsentiert und anschließend reibungslos in der kompletten Fertigung implementiert. IT-Mitarbeiter Bastian Vielhaber nennt noch einen weiteren Erfolgsfaktor: „Zusammen mit der PROXIA Software haben wir auch neue noax Industrie-PCs an allen Arbeitsplätzen eingeführt: Moderne, einfache Soft- und Hardware, die an jedem Arbeitsplatz durchgängig gleich ist. Selbst wenn die Mitarbeiter einmal die Maschine wechseln, brauchen sie sich nicht umzugewöhnen. Ein weiterer Vorteil der neuen Hardware, wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, denn auf den Industrie-PCs ist neben der Maschinensteuerung, PROXIA MDE und BDE ist auch die CAQ-Software von Babtec installiert.
Der Mitarbeiter muss also nicht von einem PC zu einem anderen, sondern er kann alle Daten für seine Arbeit auf einem Bildschirm eingeben oder abrufen und von dort aus auch die Maschinen steuern. Diese All-in-one Lösung hat die Mitarbeiter-Akzeptanz verbessert.“

bei Tillmann gibt ein großer TV-Monitor in der Fertigungshalle live
und transparent über alle Produktionsdaten Auskunft.
Kennzahlen auf Knopfdruck – mobil und in der Halle
Diese Vorteile spüren die Mitarbeiter hautnah, wie IT-Mitarbeiter Bastian Vielhaber eindrucksvoll berichtet: „Vor ein paar Tagen habe ich mit einer Mitarbeiterin gesprochen. Sie sagte mir, sie könne sich gar nicht mehr vorstellen, ohne die IPC-Terminals und ohne PROXIA zu arbeiten. Es sei kein Vergleich zu der Zettelwirtschaft vorher: Einfach Auftrag aufrufen, mit einem Klick Status melden – fertig!“ Die Datenkommunikation von PROXIA MES erfolgt bidirektional mit dem ERP-System, die PROXIA im Rahmen des MES-Projektes realisiert hat. Über das ERP wird derzeit auch die Personalzeiterfassung abgebildet, mittelfristig wird aber angestrebt, diese ebenfalls durch eine PROXIA-Lösung zu ersetzen. Insgesamt sind 13 Maschinen und Anlagen mittels MDE an das MES von PROXIA angebunden. Das Besondere daran, diese Anbindung geschieht nicht über ein zusätzliches Hardwaremodul, sondern läuft softwareseitig direkt und nativ. Denis Magné erinnert sich: „Diese Direktintegration war die Anforderung unserer IT-Leitung, denn es entstehen keine zusätzlichen Kosten und Risiken für weitere Hardware. PROXIA ist hier mit ihrer modernen Software unseren innovativen Weg mitgegangen und hat uns eine ´smarte´ und sehr zukunftsfähige, flexible Alternative zur herkömmlichen Hardwareanbindung realisiert.“ Ähnlich wie bei OPC-UA wird mit den Maschinen über eine Datenbankschnittstelle kommuniziert. Aktuell plant Tillmann mit neuen Maschinenanbindungen Schritt für Schritt auf den Industriestandard OPC-UA umzusteigen. Ergänzt werden die 13 Maschinen mit MDE-Anbindung um rund 40 BDE-Arbeitsplätze. Während das alte System mit rund 300 verschiedenen Statusmeldungen die Mitarbeiter überfordert hatte, zeigt die neue PROXIA BDE nun ausschließlich den relevanten Status als Rückmeldung an. Die Schichtleitung bei Tillmann ist mit Tablet-PCs ausgestattet, auf denen der PROXIA Manager installiert ist. Mithilfe dieser Applikationsplattform, die Informationen z. B. Online-Monitoring, Zeitstrahl, Maschinenstatus u. a. aus allen PROXIA-Modulen live und mobil darstellt, haben sie jederzeit die volle Übersicht über den aktuellen Status in der Fertigung und können bei ihren Rundgängen durch die Hallen extrem zeitnah reagieren, zum Beispiel Personal von einer Maschine zu einer anderen abziehen, sollte es dort gebraucht werden. Besonders das mobile Online-Monitoring hilft dem Unternehmen unproduktive Zeiten zu vermeiden, wie Denis Magné betont: „Wenn die Schichtleitung mit ihrem Tablet durch die Fertigung geht, dann sieht sie sofort die Schwachstellen oder Engpässe und kann auf der Stelle entsprechenden Maßnahmen einleiten. Mithilfe der PROXIA-Software sehen wir nicht nur, dass eine Maschine steht, sondern auch, woran es liegt.“ Auch die Produktionsmitarbeiter bei Tillmann profitieren von der Digitalisierung, denn in den Fertigungshallen gibt es große TV-Monitore als zentrale Infopoints die live und transparent über alle Produktionsdaten Auskunft geben.

PCs ausgerüstet und haben mit dem PROXIA Online-Monitoring,
Zeitstrahl, Maschinenstatus u. a. jederzeit live und mobil die volle Übersicht
über den aktuellen Status in der Fertigung und können bei Problemen
sofort gegensteuern.
„IT-Produktionsgedächtnis“ – Aus Daten werden Informationen
Denis Magné fasst den Nutzen der neuen Lösung zusammen: „PROXIA liefert nicht nur „nackte“ Daten aus der Produktion, es wandelt diese Daten in verwertbare Informationen sowie Kennzahlen um und visualisiert diese in entsprechenden Reports, die wiederum als Grundlage für betriebswirtschaftliche Entscheidungen dienen. Wir bauen uns mit all diesen Daten auch eine Art „IT-Produktionsgedächtnis“ auf, mit dem wir Daten erfassen, speichern, visualisieren und auswerten. So lernen wir aus unseren Erfahrungen.“ Seit 2010 ist die PROXIA-Lösung im Einsatz und hat sich sowohl bei den Mitarbeitern, als auch in der Führungs-
ebene bewährt. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Parameter der Maschinen optimal anpassen. Darüber hinaus machen die Informationen der PROXIA MDE/BDE eine genaue Nachkalkulation erst möglich. Das heißt das Unternehmen kalkuliert nun aufgrund gesicherter Daten Material, Mitarbeiter und Maschineneinsatz exakt. Auch dies hat einen erheblichen Produktivitätsschub bewirkt. Die Module von PROXIA haben dazu geführt, dass die Tillmann Profil GmbH ein „IT-Produktionsgedächtnis“ aufbauen und zusammen mit der Produktionsvernetzung einen großen Schritt in Richtung Industrie 4.0 gehen konnte. Aufgrund der nachweisbaren Erfolge, die die PROXIA-MDE/BDE-Lösung dem Unternehmen gebracht hat, plant Tillmann Profil, PROXIA MES um eine Personalzeiterfassung zu erweitern; als weiteres strategisches Ziel ist ein Ausrollen des MES in der gesamten Tillmann-Gruppe anvisiert. Damit schreibt die Tillman Profil GmbH die Erfolgsgeschichte der produktiven Partnerschaft zu PROXIA fort.
„PROXIA BDE, kein Vergleich zu der Zettelwirtschaft vorher: Einfach Auftrag aufrufen, Status melden – fertig!“
„Die Einführung von PROXIA MES ist für uns ein wichtiger Schritt in Richtung Industrie 4.0!“
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